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Christine Berger-Wagner
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„Es war ein trauriger Empfang...“
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Christine Berger wurde im November 1944 aus Ravensbrück ins KZ Magdeburg/Polte verlegt und im April 1945 von US-Truppen befreit. Auf ihrem Rückweg nach Leoben erfuhr sie von der Ermordung ihrer Eltern. 1945 heiratete sie ihren Jugendfreund, den ehemaligen Partisanen Anton Wagner. Beide waren bis 1968 in der KPÖ als FunktionärInnen aktiv. Christine Berger-Wagner sorgte in den Nachkriegsjahren für ihre Brüder. Von 1977-1994 betrieb sie eine Trafik in Bruck/Mur. Der Verlust ihrer Eltern und die eigenen Verfolgungserfahrungen führten zu schweren psychischen Krisen. Eine Injektion, die ihr in Ravensbrück verabreicht worden war, zog glücklicherweise keine lebensbedrohlichen Krankheiten nach sich. Seit Kriegsende ist Christine Berger-Wagner in der Lagergemeinschaft Ravensbrück engagiert.
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie schwer erkrankt in einem Altersheim in Leoben. Sie verstarb am 16. August 2007.
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Heimkehr 1945
„Ich hab´ ja erzählt, ich bin aus dem Zug gesprungen, und mit den anderen ist der Zug durch Leoben durchgefahren, (…) Aber mir hat der Boden schon unter den Füßen gebrannt, weil ich gewusst hab´, dass der Bruder allein da ist. Dann war ein ganz ein trauriger Empfang [durch die Großmutter, Anm.]: „Ah du bist es.“
„Ich bin ja die erste Zeit, ich glaube, es waren zwei Monate, überhaupt nicht weggekommen. Und wenn, dann bin ich nur wenn´s finster war fortgegangen. Damit mich kein Mensch anreden und fragen kann. Weil ja alle gewusst haben, dass meine Eltern umgekommen sind. Ich hab´ nicht reden können d’rüber …“
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"DIE PARTEI" - Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) nach 1945
Viele Verfolgte und Vertriebene setzten nach 1945 ihr politisches Engagement in der KPÖ fort. Im Zuge der Veröffentlichung der stalinistischen Verbrechen und der Brutalität der sowjetischen Truppen in Ungarn und der CSSR verliessen zahlreiche Mitglieder die Partei. Eine Gruppe von ReformerInnen konnte sich auch nach 1968 nicht durchsetzen, und KritikerInnen wurden in den folgenden Jahren isoliert oder ausgeschlossen. Die Frauen in der KPÖ mussten sich zudem gegen die Unterbewertung ihrer Fähigkeiten behaupten und gelangten bis in die 80er Jahre nur vereinzelt in Führungspositionen oder Entscheidungsgremien.
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Bei einem Kuraufenthalt in Jesenik (CSSR). (um 1958, Foto: privat).
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