Aloisia Hofinger
Gestapo-Verhör


Ich muss sagen, auf der Gestapo, es war schon furchtbar, das Verhör, und alles. Die Angst, wenn die Lichter auf dich zugekommen sind. Aber ich hab keine abgefangen, weil da sind viele recht geschlagen worden. Aber ich muss schon sagen, Schläge habe ich keine gekriegt.
Interviewerin: Und die Verhöre waren mit Scheinwerfern?
Ja, damit sie dich verwirren haben können. Die Verhöre waren furchtbar, furchtbar. Ich habe einfach nichts darauf gesagt...
Interviewerin: Sie sind gefragt worden und Sie haben einfach nicht geantwortet?
Ja, ja, das weiß ich noch, dass ich selber einmal gesagt habe: "Na, redet ihr ordentlich mit mir, dann sage ich was!" Ja, ich war recht frech. Weil ich mir gedacht habe, die sind auch so gemein. Was die für Fragen gestellt haben! Die erniedrigen dich ja so, dass du dir gedacht hast, du bist der letzte Dreck. Die Verhöre waren furchtbar.
Interviewerin: Können Sie mir da ein bisschen mehr darüber erzählen?
Ich weiß eigentlich gar nicht so viel davon. Mir selber ist nichts passiert. Aber die Männer, die haben sie so viel geschlagen. Ich habe sie gesehen. Die Hände waren hinten so zusammengebunden und mit den Stiefeln sind sie dauernd in den Hintern getreten worden. Du bist ja hineingekommen in den Raum und hast ja dann von draußen nichts mehr gesehen. Aber in der Nacht ... auf der Gestapo in der Nacht hast du die Leute immer schreien gehört, wie sie sie im Keller unten gefoltert haben. Jede Nacht, es war furchtbar. Furchtbar war das. Die haben sie schon schwer misshandelt. In Linz, auf der Gestapo...


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