Ich war in der "Adrema" [vergleichbar: Meldeamt]. Da habe
ich die Kartei geführt, und da hat die Gestapo immer angerufen und
vom Sicherheitsdienst war dann immer jemand da, der Adressen gebraucht hat.
Am Anfang haben sie ja noch gar keinen Verdacht gehabt. Da haben sie mir
die Listen gegeben, und ich habe die Adressen heraussuchen müssen.
Auf einmal war das wie abgeschnitten. Dann hat [mir] der vom Sicherheitsdienst
keine Adressen mehr zum Heraussuchen gegeben. Da war schon klar, da ist
etwas los, da bin ich schon hellhörig geworden. Wenn man sich mit dem
beschäftigt, kriegt man ja ein gutes Gefühl und weiß schon
beiläufig, wie man schauen muss. Wenn er bei der Kartei geschaut
hat, da bin ich vorbeigegangen, so zufällig, und da habe ich halt immer
die Namen gewusst, wer herausgesucht wird. Da habe ich schon eine gewisse
Technik gehabt. Dadurch habe ich eben später, wie dann die Organisation
gegründet worden ist, die Adressen von den Leuten aufschreiben können
und [sie] verständigen. Das war ein Teil meiner Arbeit. Ein paar haben
es ernst genommen, aber ein paar haben es nicht ernst genommen, und die
sind dann auch zugrundegegangen ... |